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Donnerstag, 12. März 2015

Mobbing geht uns alle an

Diesen Artikel hat Sissi hier auf ihrem Blog "Bananenschneckerl bloggt" geschrieben. Ich fand ihn aber so gelungen, dass ich sie gefragt habe, ob ich ihn hier als Gastbeitrag veröffentlichen darf.  Vielen Dank dafür.


Mobbing kann jeden treffen – im realen wie im virtuellen Leben. Ich selbst war schon wiederholt Mobbing ausgesetzt: zu Schulzeiten (nur haben wir das damals noch nicht so genannt), am Arbeitsplatz, im Verein und online, in Diskussionsforen. Alles keine angenehmen Erfahrungen, doch ich konnte sie überwinden und verarbeiten. Verziehen habe ich den Tätern allerdings bis heute nicht. Dazu bin ich nicht »Om« genug.
In meinem Freundes- und Familienkreis gab es ebenfalls schon Mobbing-Attacken – durch Lehrer, Kollegen, Nachbarn und Angehörige. Sämtliche Schikanen und Belästigungen geschahen unprovoziert. Keiner von uns ist in irgendeiner Weise schwach, ängstlich, konfliktscheu oder gar unterwürfig – im Gegenteil! Auslösende Momente bei den Tätern waren offensichtlich ein geringes Selbstwertgefühl, »Platzhirschängste«, Neid, Missgunst, Hass und in drei Fällen – man lese und staune – unerfülltes sexuelles Begehren.
Ihr seht: Weder gibt es »typische« Mobbing-Opfer noch allgemeine Verhaltensregeln oder Tricks, um sich vor Mobbing-Angriffen und ihren potenziellen Folgen zu schützen. So sprechen aktuelle Statistiken davon, dass allein in Deutschland jährlich rund 1,5 Millionen Menschen unter Schikanen am Arbeitsplatz leiden. Nach dem Mobbing-Report 2002 (Kurzfassung als →Download) ergibt sich folgendes Bild:
  • Mobbing kommt überdurchschnittlich häufig im Gesundheits- und Sozialwesen (Stichwort: Pflegeberufe!), in der öffentlichen Verwaltung und im Erziehungssektor vor.
  • In über 50 Prozent aller Fälle sind Vorgesetzte am Mobbing-Geschehen beteiligt.
  • Mobbing-Prozesse enden in mehr als 50 Prozent der Fälle durch Kündigung bzw. Auflösung des Arbeitsvertrages.
  • Man schätzt, dass jeder vierte Selbstmord auf berufliche Konflikte zurückzuführen ist.

Was ist Mobbing?

Wo fängt Mobbing an – und wo hört es auf? Darüber streiten Psychologen und Soziologen noch immer ebenso heftig wie über die Frage, ob Mobbing wirklich ein modernes Phänomen oder so alt wie die Menschheit ist. Wann wird aus dem Necken unter Vereinskameraden Mobbing? Was ist mit der kleinen Stichelei der Kollegin über die Frisur der Neuen? Und wie sieht es mit den klassischen Schulhofhänseleien aus?
Die Übergänge sind fließend und werden meist durch strukturelle Faktoren (mit-)bestimmt: Täter betrachten – oft, ohne sich dessen selbst bewusst zu sein – Mobbing als Waffe (soziale Sanktion) im Wettstreit um knappe Ressourcen wie Aufmerksamkeit, Anerkennung, Beliebtheit und Zuneigung, aber auch im Kampf um Aufstiegspositionen in einer Gruppe (Rollenkonflikte) oder am Arbeitsplatz (Einkommen).
Ungünstige Bedingungen wie Langeweile bis hin zur Monotonie, Über- und Unterforderung, Stress, Mängel in der Kommunikations- und Informationsstruktur und/oder mangelnder Handlungsspielraum gelten unter anderem als fördernd für die Entwicklung eines Klimas, in dem Mobber munter gedeihen. Traurig nur, dass genau diese Punkte viel zu oft zum Alltag in Schule und Beruf gehören …
Wie schnell wird da nach einem Sündenbock gesucht, den der Mobber stigmatisieren und durch psychischen, wenn nicht gar körperlichen Terror ins soziale Aus schieben kann. – Hurra, der eigene Frust ist abgebaut! Doch der Konflikt ist nur scheinbar gelöst: Entweder muss sich der Mobber nun ein neues Opfer suchen oder er gibt seinem aktuellen Opfer »den Rest«. Und was sagt →Wikipedia dazu?

Wikipedia wagt eine Definition:

Umgangssprachlich ausgedrückt bedeutet Mobbing, dass jemand – zumeist am Arbeitsplatz, aber auch in anderen Umgebungen – fortgesetzt geärgert, schikaniert, in passiver Form als Kontaktverweigerung mehrheitlich gemieden oder in sonstiger Weise in seiner Würde verletzt wird. Eine allgemein anerkannte Definition gibt es nicht. Die meisten Forscher betonen (…) folgende Gesichtspunkte:
  • Verhaltensmuster: Mobbing bezieht sich auf ein Verhaltensmuster und nicht auf eine einzelne Handlung. Die Handlungsweisen sind systematisch, das heißt sie wiederholen sich ständig.
  • Negative Handlungen: Mobbing-Verhalten kann verbal (z. B. Beschimpfung), nonverbal (z. B. Vorenthalten von Informationen) oder physisch (z. B. Verprügeln) sein. Solche Handlungen gelten üblicherweise als feindselig, aggressiv, destruktiv und unethisch.
  • Ungleiche Machtverhältnisse: Die Beteiligten haben unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation. Eine Person ist einer anderen Person unter- bzw. überlegen. Dazu ist kein Rangunterschied nötig. Eine Ungleichheit kann durch die bloße Anzahl bedingt sein: viele Personen gegen eine Person.
  • Opfer: Im Handlungsverlauf bildet sich ein Opfer heraus, das infolge ungleicher Machtverhältnisse Schwierigkeiten hat, sich zu verteidigen.

Sonderfall Cyber-Mobbing:

Besonders erschreckend finde ich die sich in den letzten Jahren häufenden Meldungen über Selbstmorde von Kindern und Jugendlichen, die Opfer von Mobbing-Attacken in der Schule, am Ausbildungsplatz oder im Internet geworden sind. Gerade im Netz scheinen die Hemmschwellen für Mobber besonders niedrig zu sein – und ungeliebte Schul- oder Vereinskameraden eine »leichte Beute«.
Viele Kinder und Jugendliche trauen sich in der – scheinbar – anonymen virtuellen Welt eher, Gleichaltrige anzugreifen und in Bild und Text bloßzustellen. Sie nutzen Internetdienste wie Online-Communities, Soziale Netzwerke, Chats, Video- und Fotoplattformen, Websites, Blogs und dergleichen mehr zum Beleidigen und Schikanieren ihrer Opfer. Per Handy wird der Terror noch durch Anrufe, WhatsApp-Mitteilungen, SMS, MMS oder E-Mails verstärkend ergänzt, bis das Opfer keinen anderen Ausweg mehr als im Freitod sieht.
Wann immer solche Meldungen durch die Medien gehen, sitze ich fassungslos vor den Nachrichten oder starre in die Zeitung und kämpfe mit den Tränen. So sehr ich das Internet liebe und es toll gefunden hätte, wenn ich in jungen Jahren bereits Zugriff darauf gehabt hätte, so sehr bin ich auch dankbar dafür, dass meine Generation unberührt von Cyber-Mobbing und Co. aufwachsen durfte.
Heute sieht es anders aus und gerade die Blogger unter uns machen sich mit ihren oft sehr persönlichen Berichten überaus angreifbar. Ein unbedachter Satz im Blog, ein spontaner Kommentar bei Facebook – und schon bricht ein wahrer Shitstorm auf den einschlägigen Social-Media-Plattformen über uns herein. Autsch! Da ist ein dickes Fell gefragt und eine Tasse Tee kann auch nicht schaden, um die Nerven zu stärken.

Strategien gegen Mobbing:

Doch was unternehme ich nun, wenn ich on- oder offline gemobbt werde? Wenn eine eifersüchtige Frau mich im Bekanntenkreis, bei Auftraggebern und via Twitter und Facebook verleumdet, weil ich mit dem Mann ihrer Träume zusammen bin? Wenn eine beliebte Bloggerin mich öffentlich disst, weil ich Fisch esse und in ihren Augen nur Veganer echte Tierfreunde sind? Wenn eine Leserin mich angreift, weil ich aktuell keine High-End-Kamera zur Verfügung habe und meine Fotos daher leider nicht so schön sind wie von ihr erhofft?
Wenn ihr jetzt ein Patentrezept von mir erwartet, muss ich euch leider enttäuschen: Wüsste ich eines, würde ich ein dickes, schlaues Buch darüber schreiben, reich werden und 20 Prozent meiner Einnahmen einem Selbsthilfeverein für Mobbing-Opfer spenden. Doch ich kann euch verraten, wie ich mit früheren Mobbing-Angriffen umgegangen bin. Vielleicht sind ja ein paar sinnvolle Tipps für euch dabei:

  1. Analysiert die Mobbing-Situation: Geht den Konflikt aktiv an und setzt euch mit dem Mobbing-Geschehen auseinander. Was ist der Hintergrund für die Ereignisse? Wo liegen die Ursachen? Im Job wird z. B. häufig gemobbt, um Stellen abzubauen oder neu zu besetzen. Im Internet spielt Neid oftmals eine große Rolle, ebenso im Klassenzimmer oder im Verein. Denkt darüber nach, ob ihr selbst etwas zur aktuellen Situation beigetragen habt (Überprüfung der eigenen Wahrnehmung). Habt ihr vielleicht eure Kompetenzen überschritten, euch wichtig gemacht oder einen anderen Menschen verbal verletzt und derjenige schlägt jetzt zurück?

  2. Überlegt euch, ob eine Aussprache unter vier Augen sinnvoll ist: Erfahrungsgemäß ist dies leider meist nicht der Fall. Wenn sich der Mobber überhaupt darauf einlässt, lügt er euch in der Regel frech ins Gesicht, stimmt euch und den vorgeschlagenen Problemlösungen zu, setzt dann aber seine Angriffe fort, sobald ihr ihm den Rücken zukehrt. Insgeheim legt er euch in diesem Fall euer Anliegen als Schwäche aus. Manchmal ist ein vermeintlicher Mobber aber auch gar kein Mobber, sondern nur ein über einen schwelenden Konflikt zutiefst unglücklicher Mensch, der froh über eure Offenheit ist und selbst ein großes Interesse an einer Aussprache hat. Hier müsst ihr sorgfältig abwägen, ob ihr vielleicht selbst etwas zur aktuellen Situation beigetragen habt (vgl. Punkt 1.).

  3. Zeigt Selbstbewusstsein: Ganz gleich, ob ihr nun ein klärendes Gespräch sucht oder euch dieses sinnlos erscheint – tretet stets selbstbewusst auf und lasst euch durch ungerechte Anschuldigungen weder verunsichern noch einschüchtern. Dieser Punkt geht Hand in Hand mit dem nächsten Rat:

  4. Rechtfertigt euch nicht: Ob klein oder groß, dünn oder dick, mit kurzen oder langen Haaren, Glatze oder bunt gefärbt wie ein exotischer Fisch, auf zwei Beinen oder im Rollstuhl, hetero-, homo-, bi- oder transsexuell, evangelisch, katholisch, muslimisch, buddhistisch oder atheistisch, Fleisch- oder Pflanzenfresser, Handyknipser oder Hasselblad-Liebhaber, E-Book-Freund oder Papierfetischist: Eure Eltern haben euch das Leben geschenkt, damit ihr es so lebt, wie es euch gefällt! Es gibt schon genug Umstände, die unser aller Freiheit beschneiden, da müssen wir uns nicht noch von anderen Menschen sagen lassen, wie wir zu sein haben. Wenn ihr euch im tiefsten Innern gut findet, dann bleibt dabei!

  5. Stellt Transparenz her: Hierunter verstehe ich Öffentlichkeit an Schule und Arbeitsplatz, nicht im Internet! Thematisiert das Geschehen gegenüber Vorgesetzten, Betriebsrat bzw. Personalvertretung und Kollegen bzw. Lehrern, Schülervertretern, Klassenkameraden und anderen Vertrauenspersonen und signalisiert dabei offen eure Bereitwilligkeit zur Konfliktlösung. So hat der Mobber im besten Fall keine Chance mehr, sich zu verstecken oder gar Anhänger zu gewinnen.

  6. Führt ein Mobbing-Tagebuch: Gerade bei Mobbing am Arbeitsplatz und in der Schule, aber auch bei schweren Mobbing-Vergehen im Internet macht es Sinn, über die Ereignisse ein Tagebuch zu führen und die Geschehnisse detailliert zu protokollieren (Eckdaten: Datum, Uhrzeit, Aktuere, eventuelle Zeugen, eigene Befindlichkeit). Zum einen erhaltet ihr so einen besseren Überblick über die Situation, zum anderen hilft solch ein Tagebuch bei der eventuell notwendigen Strafverfolgung des Mobbers sowie bei sonstigen rechtlichen Konsequenzen. Nicht zuletzt tretet ihr so aus der passiven Haltung heraus, nehmt die Sache in die Hand und bekommt einen klaren Kopf!

  7. Sucht euch Rückhalt im Freundeskreis und in der Familie: Sprecht mit euren Lieben über die Mobbing-Situation und stellt klar, dass ihr euch aktive Unterstützung wünscht, überfordert sie aber nicht. Falls ihr das Gefühl habt, allein zu sein (ich weiß, dass es viel zu viele Menschen gibt, die leider niemanden haben, der ihnen zur Seite steht), dann schämt euch bitte nicht und wendet euch an eine der von mir im Anschluss aufgeführten Adressen – dort wird euch auf jeden Fall geholfen! Auch euer Hausarzt oder Seelsorger können geeignete Ansprechpartner sein.

  8. Lasst euch nicht ausgrenzen und isolieren: Das ist unter solchen Umständen nicht leicht, aber haltet den Kontakt zu Kollegen bzw. Klassenkameraden. Nicht alle stehen auf der Seite des Mobbers, einige werden vielleicht sogar selbst von ihm schikaniert und bieten euch Rückendeckung und Unterstützung an.

  9. Schafft euch einen körperlichen und geistigen Ausgleich: Eine Mobbing-Erfahrung bedeutet Stress pur. Achtet auf euch und sorgt dafür, dass ihr durch Sport, Spaziergänge an der frischen Luft, Kreativität, das Lesen eines guten Buches, das Kraulen eurer Katze oder was immer euch entspannt und den Kopf frei bläst, für einen gesunden Ausgleich sorgt. Je seltener eure Gedanken um den Mobber kreisen, desto weniger Macht kann er auf euer (Seelen-)Leben ausüben!

  10. Lauscht in euch hinein: Macht euch der Mobber buchstäblich krank, dann geht zu eurem Hausarzt, lasst euch untersuchen und gegebenenfalls krankschreiben. Ihr nützt niemandem – und könnt auch niemandem etwas beweisen -, wenn ihr euch schlapp und krank zur Arbeit oder in die Schule schleppt. Nicht zuletzt sind wiederholte mobbingbedingte Krankschreibungen auch eine wertvolle Dokumentation, wenn es im Rahmen eines Rechtsstreits um Themen wie Schadensersatz oder Schmerzensgeld geht.

  11. Informiert euch über Mobbing: Im Anschluss liste ich einige Adressen auf, bei denen ihr weitere Informationen und Unterstützung findet. Ich werde diese Liste regelmäßig aktualisieren und ergänzen. Ihr seid nicht allein! Selbsthilfegruppen können eine gute Anlaufstelle sein, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen.
Wo bekommt ihr Hilfe?


Ich hoffe, ich konnte den Betroffenen unter euch mit diesem Artikel ein wenig weiterhelfen. Vergesst bitte nie: Krisen bieten immer auch eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Allen übrigen Lesern möchte ich ans Herz legen, die Augen offenzuhalten – gebt Mobbern keine Chance! Lacht nicht über ihre »Witze«, teilt sie nicht im Internet – Worte können ebenso verletzen wie Schläge und wenn wir tatenlos danebenstehen, wenn ein Mobber am Werk ist, machen wir uns mitschuldig.
Habt ihr ebenfalls schon Mobbing-Erfahrungn gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen? Ich freue mich über eure Anregungen, Ideen und Kommentare!

Euer Schneckerl

"Bananenschneckerl bloggt": Sissi St. Croix, Jahrgang 1969, ist ein Münchner Kindl mit Wurzeln im Ruhrgebiet, Bloggerin aus Leidenschaft und Infopreneur aus Berufung. Sie schreibt für Menschen wie dich und mich – hauptsächlich über neue und altvertraute Produkte aller Art. Seit 30 Jahren leidet sie an einer ernst zu nehmenden Schwäche für Nagellacke und Lippenstifte, die ebenso als unheilbar gilt, wie ihre im Alter von drei Jahren diagnostizierte Bibliomanie. In ihrer Freizeit kocht, backt und futtert sie sich am liebsten durch die Küchen dieser Welt und hat ein Herz für alle, die so anders sind wie sie. Denn sind wir nicht alle ein bisschen anders?

Mittwoch, 21. November 2012

Luciana und die "lieben" Hater

Lu von "Lu zieht an" berichtet in diesem Interview bei on3 über ihre eigenen Mobbingerfahrungen im Netz. Die Methoden eines gewissen Forums kennen wir ja schon und ich finde es wirklich bewundernswert, wie sie damit und mit wirklich gemeinen Kommentaren umgeht. Hört Euch das Interview an, es lohnt sich.

Liebe Lu, Hut ab!

Dienstag, 23. Oktober 2012

Amanda Todd - gemobbt bis in den Selbstmord


"Jeden Tag denke ich, warum bin ich noch da?"

"Ich habe niemanden. Ich brauche jemanden" 

steht mit schwarzem Stift auf kleinen Zetteln geschrieben.

Die 15 Jahre alte Amanda Todd aus einem kleinen Ort in British Columbia (Kanada) hat Anfang September 2012 einen Hilferuf in Videoform bei YouTube hochgeladen. Zettel für Zettel erzählt sie von Mobbingattacken, die sowohl über das Internet als auch in der Schule stattfanden. Sie berichtet von Hänseleien, Beleidigungen, Schlägen, Einsamkeit und Verzweiflung. Bis sie es einfach nicht mehr aushielt.

In dem Video beschreibt sie, wie ein Unbekannter sie jahrelang über das Internet terrorisiert. Er überredete sie zu einem Webcamgespräch und bat sie mehr von sich zu zeigen. Völlig unbedarft schickt sie ihm Nacktbilder von sich per Email. Mit diesen Bildern erpresste er Amanda und schickte sie an das gesamte Umfeld des Mädchens.
Amanda verlässt nicht mehr das Haus, Freunde wenden sich von ihr ab, sie flüchtet sich in Alkohol und Drogen, hat Depressionen und Panikattacken. Die Schule wechselt sie mehrfach, kann aber kein neues soziales Umfeld aufbauen, die Mobbingattacken und Hass-Tiraden von Mitschülern gehen weiter. Sie beginnt sich zu ritzen, ein Selbstmordversuch mit Bleichmittel scheitert. Daraufhin schicken ihr Mitschüler Bilder von Bleichmittelflaschen und terrorisierten sie weiter. Der zweite Versuch am 10. Oktober 2012 gelingt. Amanda Todd ist tot.


Aber die Internetgemeinde hat nicht wirklich dazugelernt, denn es kursieren diverse Bilder im Netz, auf denen so getan wird, als würde man eine Flasche Bleichmittel trinken. Sprüche wie "Bin ich jetzt Amanda Todd?" gibt es gleich dazu. Auch gefakte Bleichmittelwerbung mit ihrem Foto sind im Netz zu finden. Traurig!

Solche Kommentare machen mich fassungslos. Man muss sich vor Augen halten, dass Amanda erst 13 Jahre alt gewesen ist, als sie die Bilder verschickt hat. ein naives junges Mädchen also!

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Zu dick für's Fernsehen?

Jennifer Livingston, eine Sprecherin von CBS News Anchor, bekam eine Mail, in der ihr ein Zuschauer mitteilte: "Adipositas ist eine der schlimmsten Entscheidungen, die eine Person machen und eine der gefährlichsten Gewohnheiten, die man pflegen kann." Sehr cool und professionell reagiert sie auf die Mail und sagt: "Stopp Mobbing! Sie kennen die Menschen nicht! Es ist egal, wie alt oder groß man ist oder welche Hautfarbe man hat. Jeder ist schön! Außerdem sollten wir mehr Wert auf auf eine größere Vielfalt in TV, Filmen und Zeitschiften legen und tollerant sein."

Danke Edith von "Style has no size" für's zeigen dieses Videos.

Freitag, 27. April 2012

[Video] Mobbing und Selbstbewußtsein



Die YouTuberin Maren alias BeautyPeachiii teilt in diesem Video ihre eigenen Erfahrungen mit Mobbing und äußert sich zum Thema Selbstbewußtsein.

Dienstag, 13. Dezember 2011

"Blogger against Mobbing" in der Glamour

Ich bin schon ein klein wenig stolz, dass dieses Projekt in der aktuellen Januar-Ausgabe der Glamour erwähnt wird. Bemerkt hätte ich davon sicherlich nichts, ich kaufe eher selten Printmedien. Gezeigt hat es mir Claudia via Twitter. Sie hat die Glamour im Abo. Gut für mich. ;-)

Dienstag, 15. November 2011

Zuviel des "guten"

 

Denise von Vogue L'amour bloggt über Fashion, aber auch über Dinge aus ihrem Leben und ist eine fantastische Fotografin. Sie zeigt ihre eigenen Outfits, aber fotografiert auch andere Models. Mein persönliches Lieblingmodel ist ihr kleiner Sohn. Ihre Bilder schaue ich mir wirklich sehr gerne an. 

Wer schöne Bilder macht und dazu recht hübsch ist, scheint sich wohl oder übel auch mit Herr und Frau Anonym herumärgern zu müssen. So veröffentlicht Denise nun einen Aufklährungspost auf ihrem Blog und schließt auf Grund von Beleidigungen ihren Formspring-Account. Des Weiteren lässt sie keine anonymen Kommentare mehr zu. Jemanden als schlampig oder arrogant zu betiteln, den man nur von Bildern kennt, ist nicht frech, wie sie es selbst nennt, das ist beleidigend.  Schade für die jenigen Blogleser, die nirgens angemeldet sind. Aber anders kann man sich wohl nicht gegen diese Ärgernisse wehren. Leider!

Die Bilder gehören Denise von Vogue L'amour

Freitag, 16. September 2011

Vienna Fashioncamp: Trollen, flamen, haten - Jasmin über Cyber Mobbing


Watch live streaming video from fashioncamp_vie at livestream.com

Jasmin von Tea&Twigs hat für das Fashioncamp in Wien einen Vortrag zum Thema Cyber Mobbing/Bullying vorbereitet. Unter der Überschrift "Trollen, flamen, haten - das Phänomen Cybermobbing" spricht sie das den meisten bekannte BYM-Forum und Rechte am Bild an, außerdem wann freie Meinungsäußerung aufhört, wann die üble Nachrede beginnt. Ein Rechtsexperte steht Rede und Antwort und versucht so gut es geht aufzuklären. 
Gut finde ich, dass Jasmin viel von ihren eigenen Erfahrungen erzählt, die dem ein oder anderen Blogger oder YouTuber nützlich sein könnten. 
Hier findet Ihr noch den Post von Jasmin zu dem Thema.
Wer den Livestream - so wie ich - verpasst hat, kann sich nun die Aufzeichnung ansehen. Sehr interessant und sehenswert! Leider ist das Ende ein wenig abrupt.

Dienstag, 23. August 2011

Dankeschön ♥

Ich möchte mich bei Euch für 200 Leser, die Blogger against Mobbing verfolgen und 126 eingetragene Mitglieder, die diese Seite unterstützen, bedanken. Vielen lieben Dank dafür. ♥

Gleichzeitig möchte ich mich entschuldigen, dass hier gerade so wenig passiert. Ich habe einen zweiten Job und finde leider oft nicht die Zeit und Ruhe, für diesen Blog etwas zu recherchieren und zu verfassen. 

Meine Idee war es immer, Interviews mit anderen Bloggern zu führen, aber wie gesagt, meine Zeit lässt es einfach gerade nicht zu, Fragen auszuarbeiten und Texte zu bearbeiten. Darum möchte ich nun fragen, ob es jemanden gibt, der Zeit und Lust hätte, als Gastblogger für diesen Blog zu "arbeiten". Auch für Anregungen und Ideen bin ich offen.

Bei Interesse oder sprudelnen Ideen meldet Euch doch per Mail über den Briefumschlag in der Sidebar oder per Kommentar.

Freitag, 20. Mai 2011

Mobbing als Thema bei Friday2Love



Eine meiner Liebslings-YouTuberinnen - Mira alias Funnypilgrim - hat neben ihrem Beauty-Kanal einen zweiten Channel, der Friday2Love heißt. Dort werden nicht nur lustige Videos gezeigt, sondern auch ernste Themen angesprochen. Diesmal haben sie das Thema Mobbing bz. Cyber-Bullying gewählt.

Dienstag, 17. Mai 2011

Zitat


"Wenn das Leben dich zwingt, gemeine und hasserfüllte Menschen zu ertragen, stell sie dir vor wie Sandpapier. Sie mögen dich kratzen, sie mögen sich an dir reiben, aber am Ende bist du schön glattpoliert und das Sandpapier, das ist total verschlissen und hässlich - so verbraucht, dass nichts mehr davon übrig bleibt."
Zitat von HerrTutorial

Donnerstag, 10. März 2011

Neulich im Läster-Forum

Ich wunderte mich schon über die vielen Zugriffe aus diesem Forum.;-)

Sonntag, 27. Februar 2011

Konstruktive Kritik ...

.... sieht eher anders aus. Es wirkt, als hätte dieses junge Mädchen ihren Spruch per "Copy and Paste" unter so ziemlich jedes Video bei YouTube mit dem Thema Make Up gesetzt. Warscheinlich hat sie die Videos nicht einmal gesehen.

Letztes Bild von Hana. Ihre Meinung dazu.

Sonntag, 20. Februar 2011

Diskussionsrunde: Hasskommentare

"Jeder erfolgreiche Blogger hat sie bereits erhalten. Es geht um Hasskommentare. Nicht umsonst haben die meisten Blogger deswegen die Kommentarmoderation eingeschaltet. Auf dem eigenen Blog möchte man nicht unbedingt beleidigt und beschimpft werden." [via] Auch auf YouTube gibt es mehr und mehr Hasskommentare. Viele Blogger und YouTuber äußern sich zu diesem Thema. 
Nun geht die Diskussionsrunde auf ALLFASHIONBLOGS in die zweite Runde und greift  auch dieses Thema auf. Wer sich an der Diskussion beteiligen und seine Meinung dazu abgegen möchte: hier geht es lang.

Dienstag, 15. Februar 2011

Anonym schlägt zu

 Hab mir das Bild mal von Bunnyflavour gemopst.

Falls Ihr mit derartigen Kommentaren zu kämpfen habt, kann ich Euch nur mit empfehlen, die anonymen Kommentare einfach abzuschalten.

Donnerstag, 3. Februar 2011

NetmomFreundin über Hater auf YouTube

Ich möchte Euch einen sehr ehrlichen Post von der NetmomFreundin Tine empfehlen. Wer Tine noch nicht kennt, ein kurze Info: sie macht Videos auf YouTube, in denen es meist um dekorative Kosmetik und andere schöne Dinge für Mädels geht. Auf Ihrem Blog hat sie nun einen Post veröffentlicht, in dem sie die Frage aufwirft, warum es unter so vielen Videos wirklich üble Kommentare hagelt. Das geschiet nicht nur unter ihren Videos, sondern unter vielen anderer ihrer YouTube-Kolleginnen. Des Weiteren klärt sie uns über ihre Sicht über Werbung und Produktreviews mit, die ich durchaus teile. Ein sehr persönlicher und lesenswerter Bericht.

Dienstag, 4. Januar 2011

Das Mobbingnetzwerk-Nord

Gegründet wurde das Mobbingnetzwerk-Nord im August 2008 von dem Mobbingberater und Therapeuten Torsten Gottschall.
Dieser beobachtete, dass sich die Beratung im Mobbingprozess erheblich von den Beratungen in anderen Problemlagen unterscheidet.
Wird in Beratungssituationen und/oder Hilfeplanungsgesprächen Wert darauf gelegt, moderne Methoden des Casemanagements anzuwenden, werden Personen in Mobbingsituationen eher weiter verwiesen zu Menschen, die in den jeweiligen Fachgebieten die notwendigen Kenntnisse besitzen.
So ist denkbar, dass die erste Anlaufstelle eine betrieblicheAkteurin/ ein betrieblicher Akteur (zum Beispiel: Betriebs- oder Personalrat) ist.
Von dieser betrieblichen Stelle erfolgt die Empfehlung, eine Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Nach der Rechtsberatung ergeht aufgrund der schlechten Verfassung die Empfehlung, sich bei der Hausärztin/ bei dem Hausarzt vorzustellen.
Diese/dieser erkennt zwar die Lage, und rät der Patientin/dem Patienten, durch eine Krankschreibung betrieblich zu pausieren.
Aufgrund der schlechten Gemütsverfassung wird zusätzlich zur hausärztlichen Behandlung an einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie überwiesen.

Diese Reihe von Empfehlungen und Überweisungen könnte sicherlich noch erheblich fortgesetzt werden.
Es soll beispielhaft zeigen, wie vielfältig das Problem " Mobbing " wirkt und wie viel Know-how notwendig ist, die entstandene stark schädigende Situation zu bereinigen.

Problematisch dabei ist, dass die betroffenen Personen bei jeder neu eingeschalteten Stelle ihre Geschichte erneut erzählen müssen.
So folgt auf das ohnehin schon schädigende Ereignis eine stete Retraumatisierung, bis schließlich eine umfangreiche Hilfestellung gewährt werden kann.

Hier geht das Mobbingnetzwerk-Nord andere und neue Wege.
Die Grundidee besteht darin, jeder/jedem Hilfe suchenden eine/n verlässliche/n Fallmanager/In an die Seite zu stellen, die/der nach dem Konsensprinzip die weitere Hilfeleistung plant.
Wichtig dabei ist, dass zu keinem Zeitpunkt "weg" beraten wird!
Vielmehr hält das Mobbingnetzwerk-Nord die entsprechenden Expertinnen und Experten aus den betroffenen Lebensbereichen vor, die ebenso nach dem Konsensprinzip eingeschaltet werden.
Diese Fachleute müssen nicht in der jeweiligen Örtlichkeit aufgesucht werden, sondern kommen in die Räume des Mobbingnetzwerk-Nord.
So muss nur jeweils eine Räumlichkeit aufgesucht werden, in der eine umfassenden fachkundige Beratung statt finden kann.
Nach Wunsch kann (nach der Entbindung von der Schweigepflicht) die jeweilige Fallmanagerin/ der jeweilige Fallmanager bei den begleitenden Fachgesprächen anwesend sein und dabei durch Rat und Tat unterstützen.

Personen, die diesen Gedanken konzeptionell mit umsetzen wollten, waren schnell gefunden.

Die Resultate der Beratungen nach diesem Ansatz gestalten sich nach unseren Erfahrungen sehr positiv.
Diese Beobachtung macht uns weiterhin Mut, unser Konzept zu konsolidieren und weiter zu entwickeln.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Blogger-Diskussion bei den Lipgloss Ladys


Ich möchte Euch gerne auf eine Diskussion aufmerksam machen, um die Rina und Tine von den "Lipgloss Ladys" gebeten haben. Sie äußern sich über das Konkurrenzgerangel und den Neid unter Beautybloggern, über Kommentare, die unter der Gürtellinie angesiedelt werden müssen und darüber, dass ihnen die Lust am Bloggen dabei echt vergehen könnte. Das Fell sei manchmal eben nicht dick genug. Der Anstoß zu ihrem Post war, dass sogar in Foren über andere Blogs überaus negativ geschrieben wurde. Warum ist es ein Gegeneinander geworden, ein sich gegenseitiges Übertrumpfen?

Wer sich an dieser Diskussion beteiligen möchte, schaue doch mal bei Tine und Rina vorbei.

Sonntag, 22. August 2010

Knigge-Rat veröffentlicht Benimmregeln für Facebook und Co.

Darauf hat die Web-Welt gewartet: Der Knigge-Rat in Bonn hat sich vorgenommen, den kommunikativen Unsitten der sozialen Netzwerke endlich verbindliche Höflichkeitsregeln für die digitale Kommunikation entgegen zu stellen. Schließlich, erklärt Rainer Wälde, Leiter des Deutschen Knigge-Rats, auf der Web-Seite des Anstandsgremiums, übernähmen ja gerade die sozialen Netzwerke im Web für den postmodernen Menschen "die Funktion der Dorflinde, unter der sich früher die Bewohner zum täglichen Austausch getroffen haben."

Ein schönes, treffendes Bild: Da wurde dann ja auch nicht geflucht und geduzt und gezetert an der Grenze zur Strafbarkeit. Nein, anständige Menschen pflegten seit Höhlenzeiten stets Umgangsformen, die das Zusammenleben größerer Gruppen erst ermöglichten.

Sowas, hatte in einem Interview mit der "Welt" kürzlich auch Ilse Aigner, Ministerin für Verbraucher, Landwirtschaft und zunehmend auch Internet, gefordert, brauche auch eben dieses Web, diese moderne Höhle: "Einen Ehrenkodex, eine Art Knigge für das Internet, zehn goldene Regeln - kurz, knapp und klar."

Was nicht ganz geklappt hat, obwohl der Knigge-Rat die ministerielle Steilvorlage natürlich gern aufnahm: Am Ende kamen zwar zehn Gebote dabei heraus, die aber mussten noch durch zwei Zusatz-Regeln für das Geschäftsleben ergänzt werden. Das ist immerhin deutlich konziser, wenn auch weniger umfassend als die 101 Leitlinien für die digitale Welt, die die Creation Centers der Telekom Laboratories Ende Juni vorstellten. Die enthalten dann aber auch wirklich nützliche Kleinodien wie "Nur R2D2 darf eine Beziehung digital beenden".

Und so liest sich das beim deutschen Knigge-Rat:

1. Wählen Sie Ihre favorisierten Netzwerke sorgsam aus.
2. Bleiben Sie authentisch.
3. Meiden Sie plumpe Vertraulichkeiten.
4. Lehnen Sie unerwünschte Anfragen ab.
5. Belästigen Sie Ihre Kontakte nicht.
6. Bleiben Sie freundlich.
7. Reagieren Sie humorvoll.
8. Halten Sie den Dialog lebendig.
9. Behalten Sie den Weitblick.
10. Schließen Sie trolle aus.

Mit Anmerkungen und Erläuterungen hier nachzulesen.

Infos von Spiegel online - Nachrichten.

Sonntag, 27. Juni 2010

Ein Mobbingtagebuch ...


... sollte jeder/jede Mobbingbetroffene führen. So ein Mobbingtagebuch wirklich regelmäßig und detailliert zu führen, macht sicherlich Arbeit und erfordert Disziplin. Allerdings erfüllt es wichtige Funktionen: es dient der Beweissicherung. Alle Vorkommnisse werden aufgelistet, Zusammenhänge können ersichtlich werden, Richter/innen, Rechtsanwälte/innen, Ärzte/innen, Unternehmen etc. können schwarz auf weiß nachlesen, was genau sich wie zugetragen hat, ferner hilft es bei der persönlichen Bewältigung.

Am besten man benutzt dafür einen dicken Kalender, in den man jeden Tag seine Einträge macht. Auch wenn nichts passiert ist, schreibt man "Nichts passiert" als Notiz. Wenn der Mobber im Urlaub ist oder man selbst einen freien Tag hatte, sollte es vermerkt werden, damit eine Lücke erklärt werden kann. Auch Telefonanrufe und deren Inhalt aufschreiben.


Welche Informationen sollte ich aufschreiben in meinem Mobbingtagebuch:

- Datum und Uhrzeit
- Was genau ist passiert? Handlung beschreiben. Wer hat die Handlung durchgeführt.
- Wer war anwesend? (eventuelle Zeugen)
- Wie habe ich mich gefühlt?

Auch beim Cyber-Bullying ist die Dokumentation wichtig. Also z.B. Screenshots von beleidigenden Kommentaren machen und Mails speichern.

Weitere Infos bei "Mobbing-Hilfe-Recht"