Dienstag, 4. Januar 2011

Das Mobbingnetzwerk-Nord

Gegründet wurde das Mobbingnetzwerk-Nord im August 2008 von dem Mobbingberater und Therapeuten Torsten Gottschall.
Dieser beobachtete, dass sich die Beratung im Mobbingprozess erheblich von den Beratungen in anderen Problemlagen unterscheidet.
Wird in Beratungssituationen und/oder Hilfeplanungsgesprächen Wert darauf gelegt, moderne Methoden des Casemanagements anzuwenden, werden Personen in Mobbingsituationen eher weiter verwiesen zu Menschen, die in den jeweiligen Fachgebieten die notwendigen Kenntnisse besitzen.
So ist denkbar, dass die erste Anlaufstelle eine betrieblicheAkteurin/ ein betrieblicher Akteur (zum Beispiel: Betriebs- oder Personalrat) ist.
Von dieser betrieblichen Stelle erfolgt die Empfehlung, eine Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen. Nach der Rechtsberatung ergeht aufgrund der schlechten Verfassung die Empfehlung, sich bei der Hausärztin/ bei dem Hausarzt vorzustellen.
Diese/dieser erkennt zwar die Lage, und rät der Patientin/dem Patienten, durch eine Krankschreibung betrieblich zu pausieren.
Aufgrund der schlechten Gemütsverfassung wird zusätzlich zur hausärztlichen Behandlung an einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie überwiesen.

Diese Reihe von Empfehlungen und Überweisungen könnte sicherlich noch erheblich fortgesetzt werden.
Es soll beispielhaft zeigen, wie vielfältig das Problem " Mobbing " wirkt und wie viel Know-how notwendig ist, die entstandene stark schädigende Situation zu bereinigen.

Problematisch dabei ist, dass die betroffenen Personen bei jeder neu eingeschalteten Stelle ihre Geschichte erneut erzählen müssen.
So folgt auf das ohnehin schon schädigende Ereignis eine stete Retraumatisierung, bis schließlich eine umfangreiche Hilfestellung gewährt werden kann.

Hier geht das Mobbingnetzwerk-Nord andere und neue Wege.
Die Grundidee besteht darin, jeder/jedem Hilfe suchenden eine/n verlässliche/n Fallmanager/In an die Seite zu stellen, die/der nach dem Konsensprinzip die weitere Hilfeleistung plant.
Wichtig dabei ist, dass zu keinem Zeitpunkt "weg" beraten wird!
Vielmehr hält das Mobbingnetzwerk-Nord die entsprechenden Expertinnen und Experten aus den betroffenen Lebensbereichen vor, die ebenso nach dem Konsensprinzip eingeschaltet werden.
Diese Fachleute müssen nicht in der jeweiligen Örtlichkeit aufgesucht werden, sondern kommen in die Räume des Mobbingnetzwerk-Nord.
So muss nur jeweils eine Räumlichkeit aufgesucht werden, in der eine umfassenden fachkundige Beratung statt finden kann.
Nach Wunsch kann (nach der Entbindung von der Schweigepflicht) die jeweilige Fallmanagerin/ der jeweilige Fallmanager bei den begleitenden Fachgesprächen anwesend sein und dabei durch Rat und Tat unterstützen.

Personen, die diesen Gedanken konzeptionell mit umsetzen wollten, waren schnell gefunden.

Die Resultate der Beratungen nach diesem Ansatz gestalten sich nach unseren Erfahrungen sehr positiv.
Diese Beobachtung macht uns weiterhin Mut, unser Konzept zu konsolidieren und weiter zu entwickeln.

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